Mehr als 50 Wegbegleiter, Akteure der west-östlichen Zusammenarbeit, und die Familie Domke haben am 9. September 2021 des Lebens und Wirkens von Herrn Dr. Domke gedacht. Die Stiftung hatte dazu in die Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt in Berlin in den Einstein-Saal eingeladen und gemeinsam mit der Familie ein Programm vorbereitet, in dem aus verschiedenen Blickrichtungen Erinnerungen an den Kollegen, Mitstreiter und Freund zu Wort und Klang kamen und sein Lebenswerk und insbesondere sein Beitrag für die deutsch-russischen Beziehungen gewürdigt wurde.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Jelena Hoffmann, die insbesondere das Vermächtnis von Dr. Domke für die Stiftung akzentuierte, berichtete Dr. Hans Misselwitz, Staatssekretär a.D. über die Friedensarbeit, der sich Herr Dr. Domke durch seine Mitwirkung am Prozess der Entwicklung des „2+4-Vertrages“ als Staatssekretär, zu dem er nach den Volkskammerwahlen 1990 im Zuge der Regierungsbildung der letzten DDR-Regierung ernannt wurde, widmete. Irmgard Maria Fellner, Ministerialdirigentin im Auswärtigen Amt erinnerte insbesondere an das Wirken von Herrn Dr. Domke als Co-Vorsitzender der damaligen gemischten Kommission, die die Zwei-plus-vier-Verhandlungen führte und für die Ausarbeitung des 2+4 Vertrags als außenpolitischer Weichenstellung und als einer Voraussetzung für die Deutsche Einheit zuständig war. In einer bewegenden Video-Botschaft brachte Generaloberst Anton W. Terentjew, Präsident des Veteranenverbandes der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, letzter Stabschef der Westgruppe, seine Dankbarkeit und Anerkennung für die langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft zum Ausdruck, die ihn und den Verband mit Herrn Dr. Domke verband. Botschaftsrat Alexander Milyutin, Botschaft der Russischen Föderation, würdigte das gesellschaftliche Engagement von Dr. Domke für die deutsch-russischen Beziehungen. Und die Geschäftsführerin der Stiftung Monika Tharann berichtete mit visuellen Impressionen über ihre 13 Jahren Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden. Der Beitrag von Prof. Hans-Peter Füssel, dem langjähriger Vorsitzender des Kuratoriums wurde verlesen von seinem Amtsnachfolger Andreas Dippe.

Danach folgten lebendige Kurzerzählungen von Bernd Muck, Berlin-Brandenburgische Freundschaftsgesellschaft, von Christian Holtz, der den weiten Weg aus Bayern nicht gescheut hat, um über das Engagement für die Friedenskapelle in Wolgograd zu berichten, Michael Domke, der mit einem Schmunzeln Erinnerungen an seinen Bruder Helmut vortrug, Klaus Gaber, der als persönlicher Freund Helmut Domke seit der Schulzeit verbunden war und Christian Mücke, der das Wirken von Herrn Dr. Domke in der „Vereinten Aktion für Rumänien“ würdigte. Mit einem optimistischen Ausblick beendete Andreas Dippe; Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung den Nachmittag.

Und was wäre die Veranstaltung gewesen ohne die musikalisch-dichterische Gestaltung durch den Sohn und Pfarrer Andreas Domke, der mit wunderbaren Liedern und Gedichten Brücken zwischen den einzelnen Beiträgen baute und uns mit seinen persönlich und emotionalen Erinnerungen an seinen Vater sehr berührte.

Zum Abschluss ging es dann bei schönstem Sommerabendwetter zum Empfang in den Wintergarten und die Dachterrasse des Hauses, wo noch einmal Erinnerungen bei einem Glas Wein in der Abendsonne mit wunderbarem Blick auf Berlin ausgetauscht und Begegnungen nach langer Zeit wieder einmal erlebt werden konnten.