Jahresbericht 2019

der Stiftung West-Östliche Begegnungen

1. Die Erfüllung des Stiftungszwecks

Dem Zweck der Stiftung, der Förderung der Völkerverständigung und des Friedens durch Vertiefung und Ausweitung von gutnachbarlichen Beziehungen und Kontakten zwischen Menschen aus Deutschland und jenen in den neuen unabhängigen Staaten im postsowjetischen Raum trug die Stiftung im Berichtszeitraum mit Förder- und operativer Projekt- und Stiftungsarbeit Rechnung. Sie stellte 149.792 EUR für die Finanzierung von Förder- und operativen Vorhaben mit zivilgesellschaftlichen Partnern aus der Russischen Föderation, Belarus, der Ukraine, Estland, Lettland, Litauen, Armenien, Georgien, Kirgisistan und der Republik Moldau bereit. Davon bewilligte sie 92.688 EUR für 46 Begegnungsprojekte von Jugendgruppen, Schulen, Bürgerorganisationen, Stadtverwaltungen und öffentlichen Institutionen in Deutschland. Mit 57.104 EUR waren die Finanzierung der Stiftungsprojekte 2019 „15. Deutsch-Russische Städtepartnerkonferenz in Düren“, “Perspektiven der Vertrauensbildung – 25 Jahre nach dem Abzug der WGT“, „Festveranstaltung 25 Jahres Stiftung West-Östliche Begegnungen“ sowie Abschlussfinanzierungen für die „Deutsch-Russische Zwischenkonferenz“ und der „10. Deutsch-Belarussische Städtepartnerschaftskonferenz“ 2018 aus Projektmitteln des Förderprogramms „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland“ des Auswärtigen Amtes vorgesehen.

Tatsächlich gefördert wurden mit 98.882 EUR (2018: 190.097 EUR, 2017: 77.989 EUR) 45 Maßnahmen, davon 33 Begegnungsprojekte Dritter, die drei o.g. Stiftungsvorhaben 2019 sowie Restzahlungen für 7 von der Stiftung geförderte Projekte Dritter und für die beiden Städtepartnerkonferenzen 2018.

Die aus den Programmlinien der Stiftung geförderten Vorhaben ermöglichten den deutschen und ausländischen Teilnehmern über Musik, Tanz, Sportvergleich, Themen wie Biodiversität, Flucht und Migration, Inklusion, Toleranz und Demokratie gemeinsames inhaltliches Arbeiten und aktive Begegnungserlebnisse. Neben der Förderung dieser Begegnungsprojekte Dritter setzte die Stiftung in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern mit zwei Vorhaben auch eigene inhaltliche Akzente und leistete einen öffentlich sichtbaren Beitrag für ihren Satzungszweck.

 

2. 25 Jahre Stiftung West-Östliche Begegnungen

Im Geiste der friedlichen Revolution, die 1990 zur deutschen Einheit führte, und im Sinne des Vertrages mit der Sowjetunion vom 9. November 1990 über „Gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit“ sahen sich die Gründer der Stiftung vor 25 Jahren der Implementierung dieses so genannten „Großen Vertrages“ verpflichtet und gaben der neuen Stiftung mit dem Satzungszweck den Auftrag, Frieden und Völkerverständigung zur tragenden Säule ihrer Aktivitäten zu machen.

Gerade wenn der politische Dialog zwischen den Ländern schwierig ist, wie es in den letzten Jahren und auch 2019 der Fall war, sind Partnerschafts-, Sport und Jugendvereine, Schulen und Kirchgemeinden treibende Kräfte, die – auch mit fördernder Unterstützung der Stiftung – die Zusammenarbeit unabhängig von den äußeren Rahmenbedingungen lebendig halten und freundschaftliche Beziehungen aktiv leben. Für sie hat die Stiftung von 1994 bis 2019 rund 4.200 zwischen Deutschland und den 15 unabhängigen Staaten im postsowjetischen Raum durchgeführte Begegnungsprojekte mit 10,3 Mio. EUR gefördert.

Konferenz „Perspektiven der Vertrauensbildung – 25 Jahre nach dem Abzug der WGT“
Festveranstaltung 25 Jahre Stiftung

Seit 2015 hat die Stiftung im Rahmen ihres Projekts „Stiftung West-Östliche Begegnungen und Freundschaftsgesellschaften als gute Gastgeber“ in Zusammenarbeit mit den in der Stiftung verankerten Freundschaftsgesellschaften jedes Jahr um den 8. Mai eine Gruppe von ehemaligen Angehörigen der sowjetischen Streitkräfte (Westgruppe der Truppen/WGT) zum Gedenken an das Kriegsende und zu Begegnungen nach Deutschland eingeladen. Diese haben entscheidende Jahre ihres beruflichen und familiären Lebens in Deutschland verbracht und fühlen sich heute immer noch mit besonderer Sympathie Deutschland und seinen Menschen verbunden, als Brückenbauer für deutsch-russische Verständigung.

Partnerländer

Armenien

Aserbaidschan

Belarus

Estland

Georgien

Kasachstan

Kirgisistan

Lettland

Litauen

Moldau

Russische Föderation

Tadschikistan

Turkmenistan

Ukraine

Usbekistan

Prof. Horst Teltschik

Bernhard Mroß, Dr. Helmut Domke

Sergei Netschajew
Botschafter d. Russ. Föderation

Vor dem Hintergrund drängender aktuell-politischer Fragestellungen insbesondere in den deutsch-russischen Beziehungen beging die Stiftung am 10. September 2019 ihr 25. Gründungsjubiläum, nicht nur mit einer Festveranstaltung, sondern auch mit einer hochkarätig besetzten, an alle neuen unabhängigen Staaten auf dem Gebiet der früheren UdSSR gerichteten Konferenz als aktuell-relevantem Beitrag für Frieden und Völkerverständigung. Unter dem Titel „Perspektiven der Vertrauensbildung – 25 Jahre nach dem Abzug der WGT“ erinnerte und würdigte sie den 1994 vollendeten Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland. Diese historisch beispiellose militärisch-logistische Operation war ein Schlüsselereignis für die Erlangung der Einheit Deutschlands und wurde zugleich insbesondere zu einem einzigartigen Feld für Vertrauensbildung und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland. Die Stiftung befragte Zeitzeugen und Experten nach dem Moment der Vertrauensbildung aus jener Zeit, nach Chancen und Perspektiven dafür im Interesse der Sicherheit in Europa heute und in der Zukunft. Das Thema hat nichts an Aktualität und Relevanz verloren und stieß auf großen Zuspruch, wie die über 150 Anmeldungen zur Teilnahme und die lebhaften Diskussionsbeiträge zeigten.

V.l.n.r. Dr. Vladislav Belov/Europainstitut Moskau, Gerhard W. Back/General a.D., ehem. Stellv. des Leiters Deutschen Verbindungskommandos, Generaloberst Anton W. Terentjew/Präsident des Veteranenverbands der WGT, Dr. Gundula Herwig /Sonderberaterin für Dt.-Russ. Themenjahre im Auswärtigen Amt, 1991-1996, RL’in „Militärische Altlasten/Konversion“, Umweltministerium des Landes Brandenburg, Bernhard Mroß/Dolmetscher im Deutschen Verbindungskommando zur WGT, Dr. Helmut Domke/Staatssekretär a.D., 1990-1994 Bevollmächtigter des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für die WGT und Konversion, Ulrich Brandenburg/Botschafter a.D.

Sehr eindrucksvoll waren die Grußworte der beiden Landesvertretungen zur Konferenz, der Redebeitrag von Prof. Horst Teltschik sowie der Festvortrag von Botschafter a.D. Ernst-Jörg von Studnitz speziell zum Jubiläum der Stiftung unter dem Titel „Die Zivilgesellschaft als Akteur im Geist des Vertrages über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit von 1990.“

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Programm

Perspektiven der Vertrauensbildung – 25 Jahre nach dem Abzug der WGT (PDF)

Hr. von Studnitz

Die Betrachtung der Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart aus russischer Sicht erfolgte durch den Direktor des Europainstituts Moskau Prof. Alexeij Gromyko und einem Experten vom Baltischen Regionalen Informations- und Analysezentrum Kaliningrad. Letztlich ging es um Perspektivwechsel und Dialog – zwei wichtige Wege zu Vertrauen und Zusammenarbeit.
Auf Einladung der Stiftung absolvierten die Gäste des Veteranenverbandes der WGT im Anschluss an die Konferenz noch ein Programm in Berlin, Potsdam und Schwerin. Dieses umfasste Begegnungen mit Schülern, zivilgesellschaftlichen Vertretern und dem Zentrum für Militärgeschichte der Bundeswehr in Potsdam.

Partner der Konferenz waren die Landesvertretungen Brandenburgs und Mecklenburg Vorpommerns beim Bund, die Russische Botschaft, die Deutsche Atlantische Gesellschaft und das Dialogue of Civilizations Research Institute, die sich alle auch mit finanziellen Beiträgen an der Konferenz beteiligten.
Zu danken war in erster Linie dem Ehrenvorsitzenden der Stiftung, Herrn Dr. Domke, Staatssekretär a.D. und 1990-1994 Bevollmächtigter des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für die WGT und Konversion, für seine unermüdliche wochenlange Vorbereitungsarbeit und seine vielfältigen persönlichen Zugänge zu den Spitzenreferenten, die die Konferenz zu einer Veranstaltung in der politischen Oberliga machten.

 

3. „Erinnerungskultur im Dialog“, kommunale Partnerschaften und Stärkung der Zusammenarbeit für Frieden und Völkerverständigung

Frieden und Völkerverständigung sind in politisch nicht einfachen Zeiten, die auch das Jahr 2019 prägten, notwendiger denn je.
Erinnerung an Krieg und Gewalt, Dialog über den Umgang mit Geschichte und Lehren aus ihr sind verbindende Themen in der Ausgestaltung der west-östlichen Beziehungen zwischen den Menschen heute. Oft sind Schulen konzeptionelle Vorreiter zu diesem Thema: So im Berichtszeitraum die Theodor-Heuss-Schule in Pinnerberg und die Schule Nr. 14 in Kiew mit dem von der Stiftung geförderten Projekt „Familiengeschichte im Spiegel des Landesgeschichte“ (P 29/19) und wieder die Evangelische Schule Berlin Zentrum, die mit dem Kollegium Oleksandrija, Gebiet Kirowgrad in der Ukraine das Vorhaben „Der kalte Krieg – eine Multiperspektivische Zeitreise“ in Oleksandria und Berlin im Vergleich durchführte (P 43/19).
Durch die Förderung der Teilnahme von Behindertenverbänden an der Konferenz des ABiD e.V. „Teilhabe an Kultur, Sport und Tourismus – Leben ohne Barrieren“ (P 17/19) konnten sich in Zeiten internationaler politischer Spannungen auch zwischen postsowjetischen Ländern letztlich gesellschaftliche Akteure aus 13 Partnerländern der Stiftung friedlich, mit großer Offenheit, Interesse und Freundschaft füreinander begegnen und austauschen.

Auch die durch eine Partnerschaft verbundenen deutschen und russischen Städte zeigten 2019, dass sie in politisch nicht einfachen Zeiten handeln, dass feste bilaterale Beziehungen und partnerschaftliche Zusammenarbeit von Millionen Menschen gelebt werden und für ihren Wunsch nach einer Politik für Frieden und Verständigung stehen. Die Rolle von „städtischer Diplomatie“ und ihre stärkere Einbindung in die Gestaltung der politischen Beziehungen zwischen den Ländern ist eine ungeschriebene Forderung, die hinter jeder Städtepartnerkonferenz steht und inzwischen auch öffentliche Anerkennung findet.

Die Stiftung unterstützt dies seit Jahren mit ihrem Arbeitsschwerpunkt „Kommunale Partnerschaften“: sie fördert die gemeinsame Teilnahme von NRO an den Konferenzen, bringt Zivilgesellschaft, Stadtverwaltungen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft zusammen, thematisiert Modelle von funktionierender Zusammenarbeit und multipliziert die besten Erfahrungen.
So auch 2019 in Düren: Gemeinsam mit dem Deutsch-Russischen Forum, dem Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften und der Assoziation der russischen Partnerstädte war die Stiftung Mitveranstalterin der 15. Deutsch-Russischen Städtepartnerkonferenz. Rund 800 Teilnehmende aus über Hundert deutschen und russischen Partnerstädten waren der Einladung gefolgt, um sich über ihre Zusammenarbeit auszutauschen und ein sichtbares Zeichen für freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit ihrer Städte und Regionen mit Russland zu setzen.

Friedensaktion auf der Kriegsgräberstätte in Vossenack: Rund 600 Schüler(innen) und Lehre(innen) des Franziskus-Gymnasiums haben gemeinsam mit dem Kreis Düren auf eindringliche und ungewöhnliche Art und Weise auf der Kriegsgräberstätte ein Zeichen gesetzt: auf dem Boden von Tod und Leid wurden Brücken des Friedens geschlagen. Die Stiftung hat diese Aktion mit initiiert und gefördert. Internationale Konferenzteilnehmer begegneten Schülern, traten miteinander in Dialog: vorurteilsfrei, offen und vertrauensvoll.

Die von der Stiftung durchgeführte Arbeitsgruppe (AG) 6 „Erinnerung im Dialog – Wege der Verständigung – Wege zum Frieden“ zog die Linie der Erinnerung aus Vergangenheit ins Heute und fragte nach den Brücken, die die Menschen zwischen ihren deutschen und russischen Partnerstädten bauen und nach den Mechanismen für das Vertrauen, das zwischen ihnen herrscht. Sie diskutierte darüber, wie die Partnerstädte aus den Lehren der Geschichte Verständigung erreichen, stellte aber auch die Frage, wie durch Aufnahme von Partnern aus Drittländern in bestehende deutsch-russische Städtepartnerschaften die Zusammenarbeit mit Russland gestärkt und erweitert werden kann.

AG 6: Pfarrer Helmut Kautz stellt das auch von der Stiftung geförderte Friedensprojekte „Titanen on Tour“ vor.

Mit ihrer AG knüpfte die Stiftung an einen Weg an, den sie 2015 in Karlsruhe mit dem Thema „Erinnern – gemeinsam um des Friedens willen“ begonnen und auf allen deutsch-russischen kommunalen Konferenzen danach fortgeführt hat. Der Leitgedanke „Erinnerung im Dialog“ wurde als praktische Aufgabe und Auftrag zur Bewahrung des Friedens zwischen unseren Ländern in den Mittelpunkt gerückt.

In dieser Kontinuität ging die Stiftung im 25. Jahr ihres Bestehens noch deutlich weiter mit der Einladung von Referenten aus Wolgograd als UN-Botschafter-Stadt des Friedens und Hauptstadt für gesellschaftliche Diplomatie, aus Coventry, das mit Wolgograd 1944 den ersten Vertrag über eine Städtepartnerschaft abschloss, aus der deutschen Friedensstadt Osnabrück, von der Assoziation der russischen Partnerstädte aus Moskau und vom US-amerikanischen Städtebund „Sister Cities International“ aus Washington. So begegneten sich Vertreter der beiden großen Netzwerke nationaler Partnerstädte Russlands und der USA in der AG der Stiftung! Und die beiden Länder Großbritannien und USA waren überhaupt zum ersten Mal als Drittpartner auf einer deutsch-russischen Städtepartnerkonferenz dabei!

Versöhnung und Verständigung zwischen unseren Völkern nach dem Ende des 2. Weltkrieges gehören zum Katalog gemeinsamer Werte, die wir alle miteinander teilen, in ganz Europa, vom Atlantik bis zum Ural, und auch darüber hinaus. Erinnerungskultur im Dialog ist heute ein Gebot des Friedens. Sie kann der aktuell zu beobachtenden Tendenz zur einseitigen Verkürzung des historischen Gedächtnisses entgegengesetzt werden und verbindendes Element für Respekt und Zusammenarbeit, Frieden und Völkerverständigung von West und Ost sein.

4. Besondere Akzente der bewilligten Projekte und ihre Zahlen

Für die Bewilligung der Förderanträge waren partnerschaftliche Zusammenarbeit, Wechselseitigkeit der Begegnungen, gemeinsame Aktivitäten sowie Langfristigkeit der Zusammenarbeit entscheidende Kriterien. Auch Maßnahmen mit Ländern außerhalb von Kontinentaleuropa, die in besonderer Weise für die geografische Vielfalt der Partnerländer der Stiftung stehen, fanden besondere Berücksichtigung.

59 % der geförderten Projekte fanden im Schüler- und Jugendaustausch statt, 41 % waren Bürgerbegegnungen zu den verschiedensten Themenstellungen. 43 % aller Begegnungen hatten Partner aus Belarus und der Russischen Föderation, 30 % fanden mit Partnern aus der Ukraine statt. Gut 75 % aller bewilligten Vorhaben waren Gruppenbegegnungen zur Anbahnung neuer, Wiederbelebung früherer und Ausgestaltung langfristiger Beziehungen, 6 % waren internationale Kurzbegegnungen zur Kontaktanbahnung, Erfahrungsaustausch und Planung der weiteren Zusammenarbeit.
Den weitesten Weg legten Teilnehmer aus Kirgistan zurück, die zum Schüleraustausch „Kulturen in Bewegung – Migrationsprozesse in Kirgistan und Deutschland“ mit dem Gymnasium Links der Weser (P 01/19) nach Bremen und zur Konferenz „Teilhabe an Kultur, Sport und Tourismus – Leben ohne Barrieren“ des ABiD nach Berlin (P 17/19) kamen. Für beide Vorhaben wurden mit 4.500 EUR und 4.700 EUR auch die größten Fördersummen beantragt und bewilligt. Die kleinste bewilligte Summe betrug 187,50 EUR für das Miniprojekt „Begegnen – Verstehen – Austausch: Belarus – Heimat unserer Gastkinder“ der Gesellschaft Sachsen-Osteuropa, Bautzen (Mini-P 3/19). Mit der Teilnahme von Behindertenverbänden an der o.g. Konferenz förderte die Stiftung gleichzeitig auch die größte geografische Vielfalt ihrer Partnerländer in doppelter Hinsicht: zum einen durch die direkte Mitfinanzierung der internationalen Reisekosten aus Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan nach Berlin und zum anderen durch die so ermöglichte Begegnung mit Verbänden aus weiteren 8 Partnerländern der Stiftung.

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Bewilligte Projekte in Zahlen

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5. Stiftungsvermögen und Vermögensumschichtungen

Im Jahre 2019 betrug das Eigenkapital der Stiftung 18.383.146. Mit den erwirtschafteten Einnahmen von 497.723 EUR konnte bei einem durchschnittlichen Bestand der Finanzanlagen von 17,7 Mio. EUR eine Ausschüttungsrendite von rund 2,81 % erzielt werden. Unter Berücksichtigung der negativen Ergebnisse aus Vermögensumschichten von 55.120 EUR waren es 2,5 %.
Zu 98,6 % ist das Stiftungskapital in einem Vermögensverwaltungsfonds bei der Bethmann Bank, in einer Vermögensverwaltung bei der Frankfurter Bankgesellschaft sowie beim Versicherungsunternehmen Allianz investiert. Die Barausschüttungen lagen im Berichtszeitraum bei 0,5 bis 4,5 %.

Die Bemühungen um die Erhaltung des Stiftungskapitals wurden auch 2019 durch Rücklagenbildung in Höhe von 154.526,55 und damit wiederum 1/3 der Bareinnahmen (im Rahmen der steuerlichen Zulässigkeit) fortgesetzt. Die bis zur realen Erhaltung des Stiftungsvermögens per 31.12.2019 bestehende rechnerische Deckungslücke verringerte sich gegenüber dem Vorjahr von rund 2.039.800 EUR auf 1.532.900 EUR. Der „Sonstigen Ergebnisrücklage“ (Projektrücklagen nach § 62 Abs. 1 Nr. 1 AO) zur nachhaltigen Zweckerfüllung wurden 57.951,09 EUR zugeführt.

Die gegenüber 2018 nach Gegenrechnung der Ausgaben für Vermögensverwaltung um 104.341 EUR höheren Einnahmen aus Vermögensverwaltung sind auf die gute wirtschaftliche Entwicklung zurück zu führen, aber auch darauf, dass sich die Experten unseres Finanzausschusses mit hoher Kompetenz für die Steuerung der Finanzanlagen der Stiftung eingesetzt haben.

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Vermögensrechnung

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6. Unsere Partner 2019

Die Stiftung kooperierte 2019 mit folgenden institutionellen Partnern und Netzwerken: 

  • Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften, Berlin
  • Deutsch-Russisches Forum, Berlin
  • Petersburger Dialog und AG Zivilgesellschaft
  • Landesvertretung von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg beim Bund
  • Botschaft der Russischen Föderation
  • Botschaft der Republik Belarus
  • Assoziation der Russischen Partnerstädte, Moskau
  • Gesellschaft für die Freundschaft und kulturelle Verbindungen mit dem Ausland, Minsk
  • Russischer Friedensfonds der Region Wolgograd
  • Europainstitut der Akademie der Wissenschaften der Russischen Föderation, Moskau
  • Veteranenverband der Westgruppe der sowjetischen Truppen, Moskau
  • Landkreis Düren
  • Doc Research Institute, Berlin
  • Deutsche Atlantische Gesellschaft
  • International Peace Office, Berlin

7. Externe Prüfung

Die Stiftung lässt ihre Jahresrechnung jährlich durch einen externen Wirtschaftsprüfer prüfen. Die Prüfung umfasst gemäß § 8 Abs. 2 des Berliner Stiftungsgesetzes(i. d. F. vom 22. Juli 2003) auch die Erhaltung des Stiftungsvermögens und die satzungsgemäße Verwendung des Stiftungskapitals. Die Prüfung 2019 der satzungsgemäßen Verwendung der Stiftungsmittel und der Einhaltung der satzungsgemäßen Erfordernisse, steuerbegünstigt tätig zu werden, wurde von der ACCO GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgenommen und hat keine Einwendungen ergeben.

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Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers

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