Nach den Schrecken und Verbrechen im Zweiten Weltkrieg, die Deutschland über seine Nachbarn gebracht hatte, begann mit der Unterzeichnung der Kapitulation in Berlin-Karlshorst am 8. Mai 1945 eine neue Zeitrechnung. Es war die Befreiung von der menschenverachtenden nationalsozialistischen Gewaltherrschaft des Faschismus, bei der die Völker der Sowjetunion – vor allem Russen, Ukrainer und Weißrussen – die Hauptlast getragen haben. Gremienmitgliedern der Stiftung West-Östliche Begegnungen und ihre Vereinen und Freundschaftsgesellschaften erinnerten daran mit öffentlichen Gedenkveranstaltungen in Berlin, Wittenberg und Erfurt.

Der Verein der Absolventen sowjetischer bzw. russischer Hochschulen „Go East Generationen e.V.“ hatte am 9. Mai 2021 zum Besuch des Sowjetischen Ehrenmals und Soldatenfriedhofs Berlin-Tiergarten eingeladen, um der Opfer, die die Befreier von Berlin brachten, mit der Niederlegung eines Blumengebindes zu gedenken. Den Mitgliedern des Vereins hatten sich auch Freunde von Partnerorganisationen hinzugesellt, u.a. von der Stiftung West-Östliche Begegnungen oder der Repräsentanz der Handels- und Industriekammer Russlands. Dr. Andreas Förster, Zweiter Vorsitzender von Go East Generationen e.V. und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung dankte allen, die sich an der Würdigung des „Tag des Sieges“ über Hitlerdeutschland beteiligt hatten. Der 9. Mai war nie nur ein Fest der Sieger und eine Feier des Gedenkens an die Opfer, sondern auch Ausdruck des starken Wunsches, dass sich die Gräuel und das Elend des Weltkrieges nie wiederholen mögen: „Пропади пропадом, война! Bei Sonne, strahlend blauem Himmel und sommerlichen 25 °C war es für uns, die wir vor Ort zusammenkamen, auch ein Fest des Lebens!“

Dr. Heinz Wehmeier, Projektleiter der Deutsch-Russländischen Gesellschaft e.V., Wittenberg und Mitglied im Kuratorium der Stiftung hat uns ebenfalls Impressionen von der Kranzniederlegung seiner Gesellschaft auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in Lutherstadt Wittenberg geschickt.

Die Deutsch-Russische Freundschaftsgesellschaft in Thüringen e.V. und weitere Veranstalter hatten am 8. Mai 2021 um 10.00 Uhr auf dem Erfurter Hauptfriedhof, wie auch in weiteren Städten Thüringens von Altenburg bis Weimar zu Gedenkstunden eingeladen. So berichtet Günter Guttsche, Stellvertretender Vorsitzender der DRF und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung, dass alle Redner den 8.Mai als Tag der Befreiung würdigten, der das Ende des menschenverachtenden System der faschistischen Gewaltherrschaft besiegelt und den Weg für einen Neuanfang in Deutschland und Europa geebnet hatte. Deutsche und russische Lieder und Rezitationen trugen dazu bei, dass viele Teilnehmende von der feierlichen und würdigen Atmosphäre während der Gedenkveranstaltungen berührt waren. Am Ende erklang der Schwur Buchenwaldhäftlinge „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“